Wiener Armutsnetzwerk schlägt Alarm: Armut macht obdachlos!

Aktionstag: "Die lange Nacht der Wohnungslosen"

Mit einem Zeltdorf machte das Wiener Armutsnetzwerk auf die schwierige Situation von BMS-BezieherInnen im Bereich Wohnen aufmerksam.

Anlässlich 2 Jahre Bedarfsorientierter Mindestsicherung in Wien veranstaltete das Wiener Armuts-Netzwerk am Freitag, 21. September 2012 einen Aktionstag mit dem Schwerpunkt Wohnen. Wohnen in Wien wird immer teurer, die Mieten und auch Kosten für Heizung und Strom steigen ständig.

Seit zwei Jahren ist die Bedarfsorientierte Mindestsicherung in Wien in Form des Wiener Mindestsicherungsgesetzes in Kraft. Obwohl die Wiener Grundsicherung ein Schritt in die richtige Richtung war, sind immer noch einige hundert Menschen in Wien täglich dazu gezwungen die Nacht auf der Straße oder in Notschlafstellen zu verbringen, zusätzlich zu diesen, leben viele WienerInnen, vor allem Frauen, in versteckter Wohnungslosigkeit, was bedeutet, dass sie bei Freunden oder Verwandten unterkommen.

Immer mehr von Armut betroffene Menschen in Wien sind also nicht ausreichend davor geschützt, ihre Wohnung zu verlieren. Immer häufiger werden Menschen in die Wohnungslosigkeit gedrängt. Das Wiener Armuts-Netzwerk ist über diese Entwicklung besorgt und fordert eine bessere Absicherung für von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.

„Es herrscht dringender Handlungsbedarf. Wir fordern Regelungen wie in Tirol oder Vorarlberg, wo die Mindestsicherung die tatsächlichen Wohn- und Energiekosten abdeckt. Nur so ist auch für von Armut betroffene Menschen das Dach über dem Kopf gesichert. Die Frage "Essen oder Miete" soll sich in Wien niemand stellen müssen!“ so Bernhard Litschauer-Hofer, Sprecher des Wiener Armuts-Netzwerks.

Konstanze Breitebner unterstützt Aktionstag und liest „Die Gesichter der Wohnungslosigkeit“

Abseits der gängigen Klischees und Urteile über Obdachlosigkeit die von „selber schuld!“ bis zu „Mir kann so etwas nie passieren!“ reichen, werden 8 Geschichten von betroffenen Menschen erzählt, die unterschiedlicher nicht sein können. Die Geschichten zeigen einfach und eindrucksvoll wie verschieden die Biographien und Schicksale der Menschen sein können, die in Wohnungslosigkeit geraten.

Weitere Informationen: www.wienerarmutsnetzwerk.at