Tu was gegen Beschämung!
Strategien zu mehr Anerkennung und besserer Gesundheit
Viele Menschen, die in schwierigen Lebenslagen sind oder Armutserfahrungen gemacht haben, kennen Situationen, in denen sie abwertend und schlecht behandelt werden. Oftmals geschieht das auf Ämtern oder auch in Gesundheitseinrichtungen (beim Arzt, in Krankenhäusern oder bei der Erstellung von Gutachten). Diese Erfahrungen von Beschämung gehen meist nicht spurlos an ihnen vorüber – Kränkungen machen eben auch krank!
Leitfaden: Tu was gegen Beschämung - Strategien zu mehr Anerkennung und besserer Gesundheit
Die Armutskonferenz möchte gemeinsam mit der Plattform Sichtbar Werden gegen Beschämung angehen und wir haben daher den Leitfaden "Tu was gegen Beschämung" erarbeitet. Wir zeigen darin auf wie beschämende Situationen vermieden werden können oder wie zumindest besser damit umgegangen werden kann. Wir erklären wie Demütigung und Beschämung funktionieren und welche Folgen Beschämung für Betroffene haben kann. Der Leitfaden enthält auch Tipps, wie sich Betroffene gegenseitig unterstützen können.
Diese Strategien können unterschieden werden in:
- individuelle Ansätze, die jede und jeder für sich selbst anwenden kann. Dazu gehören die Art, wie wir kommunizieren und wie wir in Gespräche gehen, aber auch Übungen um sich selbst zu stärken.
- Möglichkeiten, die wir in Gruppen haben, wie z.B. gegenseitige Begleitung, Vernetzung und Austausch von Betroffenen, sowie
- Veränderungen auf gesellschaftlicher und politischer Ebene, um Beschämung zu vermeiden. Dazu zählen mehr Mitsprache-Möglichkeiten für Betroffene auf Behörden oder bei der Gestaltung von Gesetzen oder auch Dinge, wie die Art der Berichterstattung in Medien.
Download: Leitfaden "Tu was gegen Beschämung"
Leitfaden: Auf Augenhöhe - Wertschätzender Umgang im beruflichen Alltag der Gesundheits- und Sozialberufe
Beschämung verhindern – Gesundheit fördern
Dieser Leitfaden soll helfen, beschämende Situationen zu vermeiden. Und er soll uns motivieren, für Rahmenbedingungen einzutreten, die Begegnungen auf Augenhöhe möglich machen.
Der Leitfaden behandelt folgende Themen, die mit Beschämung in Zusammenhang stehen:
- Rechtliche Grundlagen: Anti-Diskriminierung und Gleichbehandlung
- Institutionelle Anti-Stigma-Arbeit
- Zeitknappheit und beschränkte Handlungsmöglichkeiten
- Wertschätzender Umgang mit Patienten und Klienten
- Klare Beschwerdewege schaffen
- Begleitung
- Mitbestimmung und Partizipation
„Was mir im Umgang mit Pflegebedürftigen wichtig ist: Zuhören und zuhören können, auf Augenhöhe reden und arbeiten. Und: Eine mehrdimensionale Sicht entwickeln.“
Anneliese Gottwald, Dipl.Gesundheits- und Krankenpflegerin
Download: Leitfaden "Auf Augenhöhe"
Weitere Informationen zum Thema:
Projektbeschreibung: Gesundheit zwischen Wertschätzung und Beschämung
Aussendung zur Abschlussveranstaltung: Achtung! Demütigung macht krank.
Zwischenbericht: Beschämung und Gesundheit - Forschungsstand und Erfahrungen von armutsbetroffenen Menschen
Persönliche Geschichten von Menschen mit Armutserfahrungen zum Thema Beschämung und Gesundheit:
Beschämung im Sozialsystem
Mich sieht der Arzt erst wenn ich den Kopf unterm Arm trag
Und ich sizte allein da ...
Wissenschaftlicher Artikel: Beschämung von Armutsbetroffenen: Erfahrungen und Gegenstrategien
Literaturliste zum Thema: www.albanknecht.de
Das Projekt "GWB Gesundheitsförderung zwischen Wertschätzung und Beschämung" wird gefördert aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich und des Sozialministeriums.