Armut in Österreich

Was ist Armut in Österreich?

In diesem Video besuchst Du unser Dorf mit 100 Einwohner*innen und lernst Helena, Fatima und Sebastian kennen.

Wäre Österreich ein Dorf mit 100 Einwohner:innen lebten 15 in Einkommensarmut, 2 wären erheblich materiell und sozial depriviert: darunter fallen Haushalte, die ein so geringes Einkommen haben, dass unerwartete Ausgaben, wenn was kaputt wird, nicht getätigt werden können, auf Urlaub zu fahren, jeden zweiten Tag eine ordentliche Mahlzeit einzunehmen, die Wohnung angemessen warm zu halten, abgenutzte Kleidung zu ersetzen, Freunde zum Essen/Trinken einzuladen, nicht möglich ist.

Armut bedeutet immer einen Mangel an Möglichkeiten

Wer von Armut betroffen ist, hat ein geringes Einkommen, schlechte Bildungschancen, ist häufiger krank und kann am gesellschaftlichen Leben nur eingeschränkt teilnehmen. Armut ist ein von außen aufgezwungener Mangel, der alle Bereiche des Lebens betrifft. Ernährung, Wohnen, Bildung, Gesundheit, Freundschaft, Liebe, Anerkennung, Mitgestaltung…

Armut engt ein

Schauen wir uns an, wie viele Menschen grundlegender Dimensionen im gesellschaftlichen Zusammenleben „beraubt“ sind. Wieder anhand unseres 100 Personen Dorf.

3 können es sich nicht leisten, ihre Wohnung angemessen zu heizen.

7 Menschen können nicht mal einmal im Monat Freudinnen und Freude zum Essen einladen.

19 Menschen können keine unerwarteten Ausgaben tätigen.

9 Menschen in unserem österreichischen Dorf leben in feuchten, schimmligen Wohnungen

7 in zu engen, überbelegten Wohnungen

Wir haben in einer qualitativen Studie im unteren Einkommensdrittel nachgefragt, wie sie die Teuerungen erleben. Wir haben mit Armutsbetroffenen und Vertreter*innen der unteren Mittelschicht gesprochen. Die Personen, mit denen wir geredet haben kamen sowohl aus der Stadt, als auch vom Land und aus den Bundesländern Wien, Tirol, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark Kärnten und Salzburg. Der jüngste war 18, die älteste 75. Da ist Helena mit ihren beiden Kindern, die sie alleine großzieht, da ist Fatima mit ihrem Sohn und der Arbeit im Niedriglohnsektor, da ist Sebastian in sozial prekärer Situation.

In Armut werden hunderttausende Menschen eines guten Lebens beraubt. Rechte werden gebrochen. Das Recht auf soziale Sicherheit. Das Recht auf Bildung. Das Recht auf Wohnen. Das Recht auf Menschenwürde. Das Recht auf Gesundheit.

Was wir jetzt brauchen: Armut bekämpfen, Teuerungen ausgleichen, Preise dämpfen!



Was heißt hier arm? - Das Hosentaschen-Buch der Armutskonferenz

Fragen und Antworten zum Thema Armut und soziale Ausgrenzung im "Pixi-Buch-Format"

Das erste"Hosentasch-Buch" der Armutskonferenz

Im "Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung" entstand in Auseinandersetzung mit den zentralen Erkentnissen der 8.Armutskonferenz die Idee, zur Verbreitung dieser Ergebnisse, sowie grundlegender Antworten zum Thema Armut eine neue Broschüre zu gestalten. Aus der Idee wurde ein Hosentaschen Büchlein mit kurzen Antworten auf kritische Fragen zu Armut. Das Buch im praktischen „Pixi-Format“ steht als PDF zum Download zur Verfügung und wird bei Veranstaltungen verteilt. Für die Beantwortung weiterer Fragen, die bei oder nach der Lektüre des Büchleins auftauchen, wurde auf unserer Website zusätzlich ein Bereich für FAQs (Frequently Asked Questions) eingerichtet.

"Hosentaschen-Buch" als Download (PDF)


Video: Armut in Österreich und was wir dagegen tun können

Die Geschichte von Frau Pirchner und ihren beiden Kindern, Teilzeitarbeit und Sozialhilfe-Aufstockung. Trotzdem reicht das Geld nicht zum Leben. Was hilft: 1. Ein Einkommen, von dem sie leben kann. 2. Gute soziale Infrastruktur (Kinderbetreuung, öffentlicher Verkehr etc.) 3. Gute soziale Absicherung in Notlagen. 4. Ein Steuersystem das dem sozialen Ausgleich verpflichtet ist. Frau Pirchner findet wir müssen etwas tun. Dafür braucht sie auch dich. Engagiere dich!