Armutskonferenz stellt verschwundenes Kapitel Kinderarmut aus dem Familienbericht online
Offene Debatte wichtig / fundierter Bericht über Familienarmut / Aus den Empfehlungen: Selbstbehalte und Kostenbeiträge senken
Die Armutskonferenz stellt das aus dem österreichischen Familienbericht verschwundene Kapitel über Kinderarmut online. „Nicht unter den Teppich kehren, nicht zensurieren, sondern offen die Probleme angehen“, erwartet sich die Armutskonferenz vom Familienstaatssekretariat.
Der Beitrag zur Familienarmut ist fundiert gearbeitet, entspricht allen wissenschaftlichen Standards und enthält eine Reihe von interessanten Ergebnissen. Besonders verweist die Armutskonferenz auf die Analyse der Kostenbeiträge und Selbstbehalte für Familien. Das Problem: Viele kleine Zuzahlungen summieren sich auf: Selbstbehalte im Sozialversicherungsrecht, Kostenbeitrag bei Schulbüchern, bei schulbezogenen Aktionen, in der Musikschule, Eintritte etc. Die einzelne Zuzahlung ist kein Problem, aber
ihre Summe. Diese Erfahrungen machen wir auch in den Beratungsstellen, so die Armutskonferenz, deren Mitgliedsorganisationen an die 500.000 Hilfesuchende im Jahr betreuen und unterstützen.
„Notwendig wäre ein Konzept, diese vielfältigen, je Einzelfall durchaus niedrigen Kostenbeiträge zu erfassen und ihre kumulierende Wirkung auf Familienbudgets darzustellen.“, zitiert die Armutskonferenz den Bericht zur Familienarmut. Daraus kann eine Strategie zur Durchforstung aller auf Familien wirkenden Selbstbehalte und Kostenbeiträge entwickelt werden.
Insbesondere sollen jene finanzielle Belastungen für Familien, die qualifizierte Ausbildung und Bildung gefährden, reduziert werden, damit alle Kinder gleiche Chancen haben, so die Armutskonferenz abschließend.