Ueli Mäder: "Wie Reiche denken und lenken"
Die Video-Mitschnitte der Veranstaltung vom 4. Juni 2012: Teil 1 , Teil 2
(Juni 2012) Der Schweizer Soziologe Ueli Mäder beschäftigt sich seit vielen Jahren mit sozialer Ungleichheit und Konfliktforschung. Nach mehreren Armutsstudien beschäftigt er sich mit den gegenwärtigen Auswirkungen und zukünftigen Konsequenzen der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich in Europa. Jeder zehnte Milliardär der Welt wohnt in der Schweiz. Die Vermögen der 300 Reichsten stiegen in den letzten 20 Jahren von 86 Milliarden auf 459 Milliarden Franken. Wer sind diese Menschen? Wo und wie leben sie?
Mäder zeigt auf, wie dieser Reichtum entstanden und verteilt ist, wie er sich erneuert, wie Reiche denken und lenken, wie sie soziale Gegensätze wahrnehmen und wie Medien über Reiche berichten. Sein Blick richtet sich dabei auf soziale Ungleichheiten, auf Kontinuitäten und Wandel, auf die Selbst- und Fremdwahrnehmung von Reichen, besonders auch im Zusammenhang mit der globalen Finanzkrise. Was ist zu erwarten, wenn sich die Situation sozial Benachteiligter weiter verschärft und der Mittelstand erkennt, dass der Rückgang beim Einkommen und das „Zurückbuchstabieren" des Vermögens auch sie betrifft?
Ueli Mäder studierte Soziologie, Psychologie und Philosophie und ist Professor für Soziologie an der Universität Basel und an der Hochschule für Soziale Arbeit mit den Arbeitsschwerpunkten soziale Ungleichheit und Konfliktforschung. Zuletzt erschien das gemeinsam mit Ganga Jey Ratnam und Sarah Schilliger verfasste Buch Wie Reiche denken und lenken. Reichtum in der Schweiz: Geschichte, Fakten, Gespräche.