Mit dem Kulturpass durch den Advent

Theater, Kinos und Museen heißen Menschen mit wenig Geld willkommen

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(01.12.2015) "Gerade vor Weihnachten stillt der Kulturpass den Kulturhunger auch für die, die wenig Geld haben.“ so der Sozialexperte Martin Schenk von der Armutskonferenz und Mitbegründer der Aktion Hunger auf Kunst und Kultur. "Viele sind gerade in dieser Zeit der Weihnachtsfeiern und des Einkaufstresses sehr einsam. Da kann ein Kino-, Theater- oder Ausstellungsbesuch eine Möglichkeit bieten, unter die Leute zu kommen und in Kontakt zu bleiben.“

"Der Kulturpass ist wirklich ein Lichtpunkt in meinem derzeitigen Alltag“, sagt die Kulturpassbesitzerin Sabine R. „Durch diese Aktion sind mein Kopf und mein Ich im wahrsten Sinne am Leben geblieben. Durch diese Aktion ist mein Atem nicht verloren gegangen." schreibt D. Gödel.

Warum brauchen Leute, die nichts haben, einen Theaterbesuch, Tanz oder Kino? Da geht es doch um Wohnung, Job und Einkommen. „Schon, um das geht es jedenfalls“, sagt Martin Schenk. Aber: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Er lebt auch von guten Beziehungen, tiefen Erfahrungen, Auseinandersetzung und Freundschaften. Kunst und Kultur können Überlebensmittel sein, die helfen, den Atem nicht zu verlieren.“

Die Aktion Hunger auf Kunst und Kultur öffnet das ganze Jahr über Türen zu Veranstaltungsorten und Museen für alle, die es sich sonst nicht leisten können.

2003 haben Airan Berg vom Schauspielhaus Wien und Martin Schenk von der Armutskonferenz die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ initiiert, denn auch Menschen mit wenig Geld haben ein Recht auf Kunst und Kultur.

Heute gibt es allein in Wien 209 Kulturpartner und 163 Partnerorganisationen, die die Kulturpässe ausgeben. Insgesamt besitzen aktuell in Wien mindestens 37.050 Personen einen Kulturpass und nutzen diesen auch, was die Zahl der ausgegebenen Tickets im Jahr 2014 von 84.793 eindrucksvoll belegt.

Viele Bundesländer haben sich der Aktion angeschlossen, und es gibt auch zahlreiche Nachahmer im Ausland. Die Projektschiene Kultur-Transfair, die Kulturinstitutionen und soziale Einrichtungen mit maßgeschneiderten Programmen vernetzt, ergänzt das Angebot.

Weitere Informationen: www.hungeraufkunstundkultur.at