Initiative: "I brauch Freunde, Du brauchst Freunde. Wir lassen niemanden allein. Wir gemeinsam."
Initiative „Wir gemeinsam“: Stärkende Worte von Bundespräsident Van der Bellen, Musiker Roland Neuwirth, Kolumnisten G.Kuhn & M.Hufnagl, Vikarin Julia Schnizlein, Kabarettist G.Lainer
(02.05.2019) „Eine Gesellschaft ist immer daran zu messen, wie sie mit jenen umgeht, denen es nicht so gut geht“, betont Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Der Musiker und Sänger Roland Neuwirth sagt: „Ich unterstütze die Initiative Wir gemeinsam, weil Menschen viel zu oft entwürdigt werden“. „Weil uns ein friedliches Miteinander wichtig ist und folglich jeder Mensch genug haben sollte, um an der Gesellschaft teilzuhaben“, begründen die Autoren Gabriele Kuhn und Michael Hufnagl ihre Sympathie. Die Vikarin und Journalistin Julia Schnizlein begrüßt die Initiative „weil eine funktionierende Gesellschaft Solidarität braucht, genauso wie Respekt und Wertschätzung“. Und der Kabarettist Günther Lainer unterstützt Wir gemeinsam, „weil alle ein Recht auf Gesundheit und Freizeit haben. Denn Kultur und die Möglichkeit zur Erholung gehören zum guten Leben“
Ein soziales Netz, das uns stützt und schützt
Die österreichweite Initiative macht sich stark für ein gutes soziales Netz, das uns stützt und schützt. „Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt“, betonen die Initiatoren rund um die Armutskonferenz. Mit Plakaten am Fußballplatz, im Lebensmittelgeschäft oder im Tanzverein, mit Freecards in Lokalen, auf Social Media und in vielen Begegnungen regen die Bilder und Texte zu Gesprächen an. Zur Zeit sind zehntausende Freecards in Lokalen in Graz, Salzburg und Innsbruck zu haben. Auch einen eigenen Song der MusikerInnen von Wiener Blond, Picobello, Buntfink, GRANT und Moll gibt’s zu Hören - und im Video zu sehen.
I brauch an Doktor, Du brauchst an Doktor. Wir lassen niemand krepieren.
"Wir alle brauchen gute Medizin, wenn wir krank sind. Wir alle brauchen ein Daheim und ein Dach über dem Kopf. Wir alle brauchen gute Schulen. Wir alle brauchen Zeit für das, was wir gerne tun. Egal ob wir arm sind oder reich. Ein gutes soziales Netz macht das möglich. Dafür machen wir uns stark. Wir gemeinsam". Die Initiative rückt den Alltag und unsere Bedürfnisse in den Mittelpunkt. "I brauch' an Doktor – Du brauchst an Doktor. Wir lassen niemanden krepieren", heißt es etwa auf einem der Sujets. Das Bild zeigt die gleiche Person in zwei verschiedenen (finanziellen) Lebensumständen. Auch Arbeit, Bildung, Wohnen oder Lebensmittel werden thematisiert. Gleichzeitig geht es auch um den Kampf gegen soziale Ausgrenzung
"I will tanzen – Du willst tanzen. Wir dreh'n niemandem die Musik ab"
„Fußball hat mir das Leben gerettet“
„Ich brauche einen Rollstuhl seit meiner Geburt“, erzählt Vera Hinterdorfer, engagiert bei der Initiative Sichtbar Werden der Armutskonferenz. "Meine Krankheit hat sich immer wieder verschlechtert. Dank einem halben Jahr Rehabilitation und acht Stunden Physiotherapie täglich, konnte ich wieder zurück in die Arbeit. Die Schmerzen aber bleiben. Ohne starkes soziales Netz könnte ich heute nicht hier sitzen. Gut, dass es einen starken Sozialstaat gibt - bei allen Lücken, die wir aufzeigen und auch schließen müssen.“
„Ich habe einen guten Job gehabt, aber durch Krankheit habe ich ihn verloren. Lange ist es mir sehr schlecht gegangen“, erzählt der Mindestpensionist Karl Frank. Karl Frank leitet die Fußballgruppe bei pro mente. „Das hat mir das Leben gerettet“, sagt er. „Sport machen, unter anderen sein, Verantwortung bekommen. Gemeinsam geht das besser".
Stärken optimieren, Schwächen korrigieren
Die aktuellen Daten zeigen uns: Länder mit starkem Sozialstaat sind wettbewerbsfähig, weisen hohe Arbeitsproduktivät und ein hohes Bruttoinlandsprodukt auf. Monetäre Transfers beispielsweise tragen entscheidend zum sozialen Ausgleich bei und wirken armutspräventiv. Sie reduzieren die Armutsgefährdung von 44% auf 14%. Am stärksten wirken da Arbeitslosengeld, Notstands- und Mindestsicherung sowie Wohnbeihilfe und Bildungsausgaben. Ein starkes soziales Netz reduziert die Abstiegsgefahr und schützt die Mitte vor Armut. Mehr Informationen hier
Was sind die Stärken und was sind die Schwächen, fragt man sich, wenn man etwas verbessern will. Im besten Fall führt dies dazu, dass die Schwächen korrigiert und die Stärken optimiert werden. Das gilt auch für den Sozialstaat. Dort, wo soziale Probleme steigen, müssen wir gegensteuern, dort, wo soziale Probleme präventiv verhindert werden, müssen wir weiter investieren. Denn sonst werden die Schwächen verstärkt und die Stärken geschwächt.