EU-Parlament: Wir wählen ein Europa ohne Armut!
Wegschauen hilft nicht. In Europa sind 28,9 Millionen Menschen (6,9%) derzeit von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen
(31.05.24). „Wir wählen ein Europa ohne Armut“, ruft die Armutskonferenz die Kandidat:innen der Europawahl zur Stellungnahme auf. „Wegschauen hilft nicht“. In Europa sind 28,9 Millionen Menschen (6,9%) derzeit von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen („soziale & materielle Deprivation“), arbeiten in Billigjobs, als working poor, haben starke physische oder psychische Beeinträchtigungen, oder können sich Wohnen nicht leisten", analysiert das Netzwerk Armutskonferenz. „Ein Europa ohne Armut ist eine politische Entscheidung“
Die Armutskonferenz, deren Mitglieder allein in Österreich über 500.000 Menschen im Jahr betreuen und begleiten, formuliert zentrale Punkte für eine gemeinsame europäische Strategie:
- Eine umfassende europäische Anti-Armutsstrategie annehmen
- Soziale Rechte und soziale Mindeststandards etablieren
- Das Recht auf angemessenen und leistbaren Wohnraum garantieren
- Das Recht auf gesunde und erschwingliche Nahrung sicherstellen
- Den Zugang zu Gesundheitsversorgung und wesentlichen Dienstleistungen verbessern
„Es gilt jetzt in ganz Europa mit aller Kraft in Soziales, in Bildung und Gesundheit zu investieren, damit es den Menschen in Europa gut gehen kann. Ein soziales Europa ist möglich und steht nicht im Widerspruch zu wirtschaftlichem Erfolg.“
Europa und sein soziales Fundament
Anlässlich 30 Millionen Armutsbetroffener in Europa spricht sich die Armutskonferenz für "mehr Europa und mehr Demokratie" aus, was die zukünftige Linie der Sozial- und Wirtschaftspolitik betrifft. Als Zeichen für eine wirkungsvolle Armutsbekämpfung auf europäischer Ebene setzen wir uns für einen rechtlich verbindlichen „Social Pillar“ ein. Diese Diskussion über ein „soziales Fundament“ soll weiter engagiert auf europäischer Ebene geführt werden. Die Mitgliedsstaaten der EU sind auch Mitglieder im UN Sozialpakt und sollten durch EU Recht nicht an der Erfüllung ihrer menschenrechtlichen Verpflichtungen aus diesem internationalen Menschenrechtsvertrag gehindert werden. „Die Stärkung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten in der EU wäre ein wichtiger Impuls zur Weiterentwicklung der EU als Sozial- und Menschenrechtsunion“, so die Armutskonferenz abschließend.
Die österreichische Armutskonferenz ist Teil einer europaweiten Vernetzung von Menschen mit Armutserfahrung und einem Netzwerk von Menschen die Armut bekämpfen/vermeiden wollen.