UN-Tag gegen Armut: Zukunftsprogramm für ein Österreich ohne Armut!

An eine neue Regierung: sozialen Zusammenhalt und Schutz vor Armut als Ziele formulieren

(17.10.24). „Am Tag der Bekämpfung von Armut können wir zeigen, wie wichtig sozialstaatliche Sicherung für uns alle ist, aber auch was es heißt, wenn sie eingerissen und kaputt gemacht wird“, richtet das Netzwerk Armutskonferenz einen Appell an eine zukünftige Regierung „sozialen Zusammenhalt und Schutz vor Armut als Ziele zu formulieren.“ Das wäre ein lohnendes großes Projekt: ein Zukunftsprogramm für ein Österreich ohne Armut, „Wenn sozialer Zusammenhalt, Schutz vor Armut oder gute Aufstiegschancen nicht als Ziele formuliert werden, wird die Zukunft für den ärmeren Teil der Bevölkerung grimmig. Gerade wenn die Konjunktur einbricht, sind kluge Investitionen und soziale Sicherheit wichtig“, betont die Armutskonferenz, das österreichische Netzwerk aller sozialen Organisationen, Selbsthilfeinitiativen, Wissenschaft, Bildungseinrichtungen und Armutsbetroffener.

Therapieplätze, Schule, Wohnen, Working poor

Die Probleme liegen am Tisch: Seit Jahren fehlen zehntausende leistbare Therapieplätze für Kinder und chronisch Kranke. Das österreichische Schulsystem weist eine im internationalen Vergleich hohe soziale Vererbung auf. Leistbares Wohnen in Städten ist ein wachsendes Problem für kleinere Einkommen. Prekarität und Working Poor gehören weiter zum großen verschwiegenen Thema hinter der Mindestsicherung.

Armutskonferenz zeigt auf, was wirkt: Gute Schule, leistbares Wohnen und Hilfen im Alltag

„Es gibt genügend Instrumente und Möglichkeiten in der Schule, beim Wohnen und mit sozialen Dienstleistungen gegenzusteuern“, erinnert die Armutskonferenz an effektive Maßnahmen gegen Armut. „Grundsätzlich helfen Einkommensarmen Investitionen in Dienstleistungen, die sie im Alltag unterstützen: von der Kinderbetreuung, der Frühförderung, Beratungsangebote für Menschen in sozialen Notlagen, oder auch Wohnangebote für Jugendliche, die es im Leben schwerer haben, Schuldenberatung bis hin zu Pflegehilfen. Hier entstehen Win-win-Situationen zwischen Einkommen, Arbeitsplätzen, Frühförderung von Kindern und Pflegeentlastung Angehöriger. Auch ein Bildungssystem, das den sozialen Aufstieg fördert und nicht sozial selektiert, wirkt. Auf die neuen sozialen Risken wie prekäre Jobs oder psychischen Erkrankungen muss angemessen sozialpolitisch reagiert werden. Und nicht zuletzt braucht es Wohnen, das man sich auch leisten kann", so die Armutskonferenz. Auch im Gesundheitsbereich gibt es eine Reihe von Baustellen: „Die bessere Versorgung mit psychosozialen Notdiensten – gerade im ländlichen Bereich, kassenfinanzierte Therapieangebot und eine qualitative Verbesserung der Gutachtersituation.“

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